Was ist eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)?
Unter einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) versteht man eine Fehlregulation der Kiefergelenke, des Ober- und Unterkiefers oder der Kaumuskulatur. Diese kann weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Körperstruktur haben.
Normalerweise arbeiten Zähne, Kaumuskeln und Kiefergelenke harmonisch zusammen. Treffen Ober- und Unterkiefer jedoch nicht in der richtigen Position aufeinander, kann es zu Störungen im Kauapparat kommen. Häufige Folgen sind ein knackendes Kiefergelenk, Verspannungen im Nacken oder Kopfschmerzen.
Anatomie des Kiefers
Kaumuskulatur – wahre Kraftpakete
Viele würden den stärksten Muskel des Körpers in den Armen oder Beinen vermuten. Tatsächlich sind es jedoch die Kaumuskeln, die eine enorme Kraft entwickeln – mit einer Beißkraft von bis zu 100 Kilogramm.
Sind diese Muskeln überlastet, etwa durch Zähneknirschen oder starkes Beißen, kann dies zu unangenehmen Verspannungen führen. Da CMD häufig mit einer Verspannung der Kaumuskulatur einhergeht, ist es wichtig, die Zusammenhänge zwischen Kiefer, Kopf- und Rückenmuskulatur zu verstehen. Diese Verspannungen können sich bis in den Nacken, Rücken oder sogar das Becken ausbreiten.
Das komplexe Kiefergelenk
Das Kiefergelenk gehört zu den kleinsten, aber zugleich komplexesten Gelenken des Körpers. Es ist durch Kauen, Sprechen und Schlucken nahezu ständig in Bewegung.
Ähnlich wie das Kniegelenk besitzt es eine Knorpelplatte (Diskus), die als Stoßdämpfer fungiert. Bei einer normalen Kieferbewegung befindet sich der Diskus zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Kommt es zu Fehlbelastungen, können Schmerzen, Knackgeräusche oder Blockaden die Folge sein.
Wer ist von CMD betroffen?
CMD ist weit verbreitet, wird jedoch häufig erst spät erkannt. Besonders betroffen sind:
- Bis zu 80 % der Frauen und 50 % der Männer
- Personen mit Muskelverspannungen im Kiefer-, Nacken- und Kopfbereich
- Menschen, die unter unerklärlichen Kopfschmerzen, Tinnitus oder Zähneknirschen leiden
Symptome einer CMD
- Knirschen, Beißen oder Pressen im Schlaf
- Schmerzen beim Kauen oder Singen
- Blockaden beim Öffnen oder Schließen des Mundes
- Knacken oder Klicken im Kiefergelenk
- Verspannungen in Nacken, Kopf oder Kieferbereich
- Tinnitus oder Ohrgeräusche
Ursachen einer CMD
Die Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion sind vielfältig und reichen von Zahnproblemen über Fehlhaltungen bis hin zu psychischen Faktoren.
Mögliche Auslöser:
- Zahnprobleme:
- Zahnfehlstellungen oder veränderte Zahnkontakte
- Fehlbisse oder Okklusionsstörungen
- Störungen in der Verzahnung (z. B. Zahnlücken im Seitenzahnbereich)
- Zu hohe oder zu tiefe Füllungen, Kronen, Brücken oder Prothesen
- Fehlhaltungen:
- Probleme in der Haltungsmuskulatur, insbesondere zur Halswirbelsäule
- Fehlhaltungen am Arbeitsplatz, die zu Verspannungen führen
- Wirbelsäulenverkrümmungen oder durch Unfälle ausgelöste Fehlstellungen
- Schlafpositionen, die den Kopf in eine unnatürliche Haltung zwingen
- Psychische Belastung:
- Stressbedingtes Zähneknirschen (Bruxismus)
- Kauen auf Fingernägeln oder anderen Gegenständen
- Traumatische Erlebnisse, die zu Anspannungen führen
Diagnose & Behandlung von CMD
Eine ausführliche Anamnese ist die Grundlage jeder CMD-Diagnostik. Dabei werden das gesamte Kausystem, die Kiefermuskulatur, die Kiefergelenke und die Zähne untersucht. Gleichzeitig werden mögliche Fehlhaltungen des Körpers ermittelt, um die Ursachen der Beschwerden genau zu bestimmen.
Da CMD oft verschiedene Körperbereiche betrifft, erfolgt die Behandlung in der Regel interdisziplinär, d. h. in Zusammenarbeit mit Zahnärzten, Physiotherapeuten und anderen Fachärzten.
Physiotherapie als Schlüssel zur CMD-Therapie
Eine gezielte Physiotherapie kann bei CMD entscheidend zur Linderung der Beschwerden beitragen. In der Physiotherapie Oerlikerhus in Oerlikon nahe Glattpark werden spezielle manuelle Techniken, Massagen und Dehnübungen eingesetzt, um Verspannungen im Kiefer-, Nacken- und Schulterbereich zu lösen.
Der Physiotherapeut konzentriert sich dabei auf:
- Gezielte Massagetechniken, um Verspannungen zu lockern
- Aktive und passive Dehnübungen, um die Beweglichkeit des Kiefers zu verbessern
- Gelenktechniken, die helfen, das Kiefergelenk optimal zu entlasten
- Übungen für den Alltag, die dazu beitragen, Beschwerden langfristig zu reduzieren
Wir erstellen ein individuelles Behandlungsprogramm, das gezielt auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt ist.
Fazit: CMD frühzeitig erkennen & behandeln
CMD ist eine weit verbreitete, aber oft unerkannte Ursache für Beschwerden im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich. Wer erste Symptome bemerkt, sollte rechtzeitig eine professionelle Diagnose einholen.
Unser erfahrenes Team nimmt sich die Zeit, Ihre Beschwerden gezielt zu behandeln und gemeinsam mit Ihnen Lösungen zu finden. Eine frühzeitige Kieferphysiotherapie kann nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch langfristige Probleme verhindern. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, Ihre Lebensqualität zu verbessern – Schritt für Schritt!